Die Schleifmittelunterlage

Das Trägermaterial

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Einführung in die Grundlagen der Schleifmittelunterlage. Das Wissen über den Zusammenhang zwischen Dehnung und Reissfestigkeit ist entscheidend für das Verständnis. Ziel ist es, die Verwendung verschiedener Unterlagen zu verstehen und in der Praxis die Richtige für die Anwendungsparameter und Oberflächengeometrien auswählen zu können.

CUMI AWUKO Abrasives GmbH
  • 1. Die Unterlage
  • 2. Die Grundbindung
  • 3. Die Beschichtung
  • 4. Das Schleifkorn

Die Schleifmittelunterlage

Die Schleifmittelunterlage, oder der Träger trägt das Schleifkorn und überträgt die beim Schleifen entstehenden Schnittkräfte. Die Anforderungen im Arbeitsalltag erfordern Träger mit niedrigem Dehnungsverhalten und hoher Reißfestigkeit.

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Dehnung

Damit Werkstücke mit vielen Kurven und Profilen bearbeitet werden können, muss sich die Basis des Schleifmittels an diese Formen anpassen können. Nur Schleifmittel auf einer flexiblen Unterlage ermöglichen einen gleichmäßigen Schliff der Oberfläche und eine optimale und gleichmäßige Bearbeitung des Werkstückes.

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Reißfestigkeit

Das Schleifen mit Bändern ist je nach verwendeter Maschine, Anpressdruck und Vorschubgeschwindigkeit sowie der Abspanmenge hohen Belastungen ausgesetzt. Auf dem Trägermaterial verarbeitetes grobes Korn benötigt für den Schleifprozess höhere Zugkräfte. Daher können nur reißfeste und stabile Träger diesen Anforderungen genügen.

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Die verschiedenen Unterlagen

Je nach Anforderung sind geringe und/ oder hohe Dehnungen, extreme Reißfestigkeit und oder beides erforderlich. Nicht jedes Material hat beide Eigenschaften. Es ist daher notwendig, unterschiedliche Materialien für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Kundenanforderungen zu verwenden.

AWUKO verwendet in der Praxis meist fünf verschiedene Träger oder eine Kombination aus folgenden Materialien:

  • Papier
  • Baumwolle
  • Polyester
  • Polyester-Baumwoll-Mischungen
  • SGI Fiberersatzstoff
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Papier als Trägermaterial

Papier ist ein sehr vielseitiges Material. Es gibt Papierschleifmittel zum Handschleifen, für handgeführte Schleifwerkzeugmaschinen und Breitbänder für den stationären maschinellen Schliff. Papier ist flexibel genug, um für den Handschliff in unterschiedlichen Stärken verwendet zu werden. Die Verwendung von Papier zum Bandschleifen erfordert ein stabileres Material mit höherer Reißfestigkeit. Dies erhöht jedoch auch das Gewicht des Papieres und beeinflusst das gesamte Dehnungsverhalten des Schleifmittels.

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Papierträger sind mit unterschiedlichen Basisgewichten erhältlich. Das Gewicht pro Flächeneinheit in Verbindung mit dem verwendeten Bindemittel entscheidet darüber, ob die Papierbasis flexibel oder eher reißfest ist, und bestimmt somit die mögliche Verwendung. Buchstaben von A bis G geben die Abstufung der Gewichtsklassen (Grammaturen) an. Je später der Buchstabe im Alphabet, desto höher das Gewicht des Papiers. Die Zugfestigkeit und Stabilität nehmen mit dem Gewicht zu. Die Dehnung nimmt jedoch ab.

Papierträger werden meist mit einem Gewicht von ca. 80g bis 500g in der Schleifmittelentwicklung verwendet. Papierträger mit bis zu 250g Grammatur haben noch genügend Dehnung, um für den Handschliff verwendet zu werden. Ab 250g eignet sich der Papierträger meist nur noch zur maschinellen Verarbeitung von Holz und Metall auf langen und breiten Bändern. F-Papier, z.B. hat genug Kraft und Stabilität, um an stationären Maschinen schweren Belastungen standzuhalten.

Grammatursystem Papier
Grammatur Gewicht [g / m2] Anwendung
A-Papier <85g/m² Handschliff, Streifen, Rollen
B-Papier 85 - 110g/m² Handschliff, Streifen, Rollen
C-Papier 110 - 135g/m² Handschliff, handgeführte Maschinen, Streifen, Bänder
D-Papier 135 - 220g/m² Handschliff, Streifen, Bögen
E-paper 220 - 270g/m² Lang- und Breitbänder
F-paper 270 - 350g/m² Lang- und Breitbänder
G-Papier 350 - 500g/m² Lang- und Breitbänder

Gewebeträger

Für die Bearbeitung stark profilierter Werkstücke sind Papierträger nicht geeignet. Papier ist flexibel, aber es zerknittert, wenn es sehr gebogen ist. Stoffgewebe haben eine sehr hohe Zugfestigkeit und eine Dehnung, die an den Schleifprozess angepasst ist. Wenn ein Stoffpolster umgebogen wird, kehrt es ohne Zerknittern in seinen ursprünglichen Zustand zurück.

Stoffstoffe werden aufgrund ihrer Eigenschaften hauptsächlich im Bänderbereich zur Verarbeitung hochprofilierter Werkstücke eingesetzt. Um zwischen den verschiedenen Qualitäten zu unterscheiden, werden Stoffstoffe in vier verschiedene Stoffarten unterteilt:

Grammatursystem Gewebe
Grammatur Eigenschaften
J flexibles ägyptisches Baumwollgewebe
JF sehr flexibles ägyptisches Baumwollgewebe
X steifes ägyptisches Baumwollgewebe
XF hoch flexibles ägyptisches Baumwollgewebe

Polyester Trägermaterial

Wenn die Oberfläche beim Schleifen extrem belastet wird, reichen Papier und Baumwolle oft nicht mehr aus. Hier wird ein Stoff benötigt, der sehr robust und reißfest ist.

Polyesterunterlagen haben eine sehr hohe Reißfestigkeit. Sie eignen sich daher besonders zum Oberflächen- und Kantenschleifen. Sie sind nicht für Profilteile geeignet. Polyester wird z.B. zum Flächen- und Kantenschleifen von Stahl und Edelstahl sowie zum Entgraten von Schweißnähten verwendet.

Fasermischgewebsunterlage

Fasermischgewebe nimmt als Dokumentationsmaterial eine außergewöhnliche Position ein. Faser wird ausschließlich für Schleifmittel verwendet, die für Winkelschleifer hergestellt werden. Glasfaser wird nicht für andere Geräte verwendet. Die Dicke der Basis variiert zwischen 0,6 und 0,8 mm. Fiber entsteht durch Pergamentieren mehrerer Papierschichten.